Gute Noten für die Integration

Die Forscher untersuchten auch das Wohlbefinden der in Ostbelgien am Integrationsprozess beteiligten Akteure – Intergrationsschüler, Eltern, Lehrer, usw. Die weltbekannte Selbstbestimmungstheorie diente als theoretische Grundlage.

Schüler glauben an ihren Erfolg

Unter den befragten Integrationsschülern überwiegt ein weitgehend positives Bild der eigenen Situation. Sie glauben an ihren schulischen Erfolg und beurteilen das Klassenklima mehrheitlich als positiv. Von ihren Klassenkameraden fühlen sie sich weitgehend unterstützt und respektiert. Auch vermerken die meisten, dass der persönliche Arbeitsrhythmus berücksichtigt wird.

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Gleichzeitig halten die Schüler fest, dass es außerhalb der Unterrichtszeiten nur wenige Kontakte zu den Klassenkameraden gibt. Positiv anzumerken ist noch, dass mehr als die Hälfte der Intergrationsschüler täglich freie Zeit haben und 60% wöchentlich ein Sportaktivität ausüben.

Die Eltern der Integrationsschüler fühlen sich ausreichend kompetent, ihre Kinder während der Integrationsprojekte begleiten zu können. Im Blick auf die soziale Eingebundenheit loben sie die Unterstützung durch schulische Akteure, etwa durch Lehrkräfte und Integrationsbegleiter. Zudem haben die Eltern mehrheitlich das Gefühl, konsultiert zu werden und ihre Meinung frei äußern zu können. Die Unterstützung durch die Eltern der anderen Schulkinder fällt hingegen etwas niedriger aus.

Lehrkräfte mit viel Kompetenz

Im Blick auf das Wohlbefinden der Lehrkräfte und der Integrationsbegleiter hält die Studie fest, dass sie genügend Kompetenz empfinden:

  • Differenzierungspraktiken zu nutzen

  • das Verhalten ihrer Schülergruppe zu managen

  • mit anderen schulischen Akteuren zusammenzuarbeiten.

Weniger selbstsicher fühlen sich Lehrkräfte bezüglich spezifischer pädagogischer Praktiken oder wenn es darum geht, Unterrichtsstoffe für Integrationsschüler zu konzipieren. In den Regelschulen fühlen sich Lehrkräfte und Integrationsbegleiter sehr wohl und unterstützt. Auch haben beide das Gefühl, gewisse Freiheiten in der Begleitung der Integrationsschüler zu besitzen.

Die Schuldirektoren sehen in ihrer großen Mehrheit genügend Kompetenz, in ihren Schulen eine Kultur der Inklusion aufzubauen. Generell teilen sie die Einschätzung, dass ihre Schulen Integrationsprojekten positiv gegenüberstehen und diese mit einem kollektiven Engagement begleiten.