Schüler nähern sich politisch-demokratischen Themen fachübergreifend und fächerverbindend

In der Deutschsprachigen Gemeinschaft gilt: Politische Bildung und Demokratielernen sind Aufgabe aller Unterrichtsfächer und der Schulgemeinschaft insgesamt.

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Die gesellschaftlichen Herausforderungen für Politik, Bevölkerung und Schüler sind komplex. Sie erfordern, dass man sich fachübergreifend mit ihnen auseinandersetzt.

Die Kinder und Jugendlichen sollen diese Probleme aus unterschiedlichen Perspektiven analysieren. Die Schüler sollen sie miteinander in Bezug setzen und verstehen. So können sie ein ganzheitliches Verständnis gewinnen und Lösungsansätze entwickeln.

Demokratisches Miteinander – mehr als ein Fach, sondern ein Schulprinzip

Schulen fördern gezielt, dass Schüler demokratische Handlungskompetenz erwerben. Dazu bauen die Bildungseinrichtungen intern demokratische Strukturen auf und entwickeln sie weiter. So haben alle Mitglieder der Organisation die Möglichkeit, sich politisch zu beteiligen und mitzugestalten.

Soziale Spaltungen in der Gesellschaft zu überwinden, ist dabei Ziel von Inklusion. Barrieren für politische und gesellschaftliche Teilhabe abzubauen, ist Aufgabe politischer Bildung und Demokratiepädagogik.

Politische Bildung konkret

Sie besteht nach diesem Verständnis u.a. darin, Sach-/Fach-, Methoden- und Handlungskompetenz zu erwerben und systematisieren. Das Ziel: diese in lebensnahen Situationen anwenden.

Die Aneignung umfasst unter anderem:

  • gesellschaftliche Zusammenhänge erkennen

  • Argumente, Erklärungen und dahinterstehende politische und ökonomische Interessen verstehen und kritisch hinterfragen

  • Hypothesen aufstellen

  • eigenständig Erklärungsansätze und Lösungen finden und zwar methodengeleitet und multiperspektivisch

  • Thesen und Theorien reflektieren und bewerten

  • die Fähigkeit und Bereitschaft, eigene politische Positionen und Interessen definieren und vertreten zu können.

Soziale und personale Kompetenzen erforderlich

Sie sind die Voraussetzung für eine politikfähige, demokratische Schülerpersönlichkeit. Gemeint ist beispielsweise die Fähigkeit zur Distanzierung, zum Perspektivwechsel, zu Empathie und zu Toleranz.

Und wie kann man diese Fähigkeiten erwerben, weiterentwickeln und fördern? Die Antwort lautet:

  • durch gezielte Unterrichtsarrangements der Politischen Bildung und Demokratiepädagogik

  • durch eine demokratische Schulkultur

Das Wichtigste zum Schluss: So bringen Sie politisch-demokratische Bildung in Ihre Klasse

Der etwas sperrige Name lautet „rahmenplanorientierter Leitfaden für die politisch-demokratische Bildung“. In der Praxis gibt er Ihnen als Lehrperson Hilfestellung, Anregung und Orientierung - ob Primar- oder Sekundarschule und unabhängig vom Fach.

An der Autonomen Hochschule Ostbelgien gibt es eine neue Fachberatung für politisch-demokratische Bildung. Die Fachberatung unterstützt das Lehrpersonal der Grund- und Sekundarschulen bei der überfachlichen Vermittlung von politisch-demokratischer Bildung. Weitere Informationen erhalten Sie in den weiterführenden Links.