Schulsystem

Schülergruppe

Jeder Schüler durchläuft den Kindergarten (im Normalfall drei Jahre), dann die Primarschule (im Normalfall sechs Jahre) und schließlich die Sekundarschule (im Normalfall sechs Jahre bzw. sieben Jahre im berufsbildenden Unterricht).

In der Deutschsprachigen Gemeinschaft besteht nur eine eingeschränkte Möglichkeit, Hochschulstudien zu absolvieren. Studenten werden zu Kindergärtnern, Primarschullehrern und Krankenpflegern ausgebildet. Um anderen Studiengängen zu folgen, müssen die Abiturienten sich ins belgische Landesinnere oder ins Ausland begeben.

Die Primarschüler erhalten nach erfolgreichem Abschluss der Grundschule das Abschlusszeugnis der Grundschule. Die Schüler, die diese Bescheinigung nicht erhalten, jedoch die sechste Primarschulklasse besucht haben, können in der Sekundarschule entweder in das erste Anpassungsjahr oder aufgrund eines positiven Gutachtens durch Kaleido Ostbelgien und des Zulassungsrates sowie mit dem Einverständnis der Eltern in die erste A-Klasse eingeschrieben werden. Wenn der Schüler die 6. Primarschulklasse nicht besucht hat, jedoch mindestens 12 Jahre alt ist, kann er altersbedingt in das erste Anpassungsjahr eingeschrieben werden.

Das erste und zweite Jahr im Sekundarunterricht sollen die Schüler bestmöglich auf die Wahl zwischen dem allgemeinbildenden, technischen oder berufsbildenden Unterricht vorbereiten. Die Jugendlichen können sich aber auch für eine berufliche duale Ausbildung entscheiden, also eine Lehre machen oder den Teilzeitunterricht besuchen. Diese Formen der dualen Ausbildung werden für schulpflichtige Schüler ab 15 bzw. 16 Jahre organisiert.

Am Ende der ersten (Vollzeit-)Stufe („Beobachtungsstufe“), die zwei Studienjahre umfasst, kann der Jugendliche wählen zwischen:

dem Übergangsunterricht, der in erster Linie den Zugang zum Hochschul- und Universitätswesen ermöglicht. Er ist in folgenden Unterrichtsformen möglich:

  • allgemeinbildende Unterrichtsform
  • technische Unterrichtsform

dem Befähigungsunterricht, der für die Schüler bestimmt ist, die am Ende der Sekundarschule einen Beruf ausüben möchten, der jedoch auch die Möglichkeit offen lässt, an einer Hochschule oder einer Universität zu studieren. Er ist in den beiden folgenden Unterrichtsformen möglich:

  • technische Unterrichtsform
  • berufsbildende Unterrichtsform

In und am Ende der zweiten Stufe des Sekundarunterrichts (drittes und viertes Jahr) haben die Schüler unter gewissen Bedingungen noch die Möglichkeit, die eingeschlagene Studienrichtung zu ändern. Nachdem sie die dritte Stufe beendet haben, können sie entweder einen Beruf ergreifen oder ein Hochschulstudium absolvieren. Um im berufsbildenden Unterricht die Hochschulreife in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu erlangen, muss ein siebtes Jahr erfolgreich durchlaufen werden.

Eine Orientierung ins Förderschulwesen ist bei Bedarf ab dem Vorschulalter möglich.